Liebe Angehörige des Pastoralraums Rontal

Gerne möchten wir allen Interessierten an den Erfahrungen und den Themen, die im Zusammenhang mit dem Pastoralbesuch von Weihbischof Josef Stübi aufgekommen sind, teilhaben lassen.

Weihbischof Josef Stübi besuchte bereits am Nachmittag zusammen mit der Bistumsleitung in der Person von Barbara Kückelmann, Pastoralverantwortliche des Bistums Basel, und Brigitte Glur-Schüpfer, Regionalverantwortliche des Bistums Basel, den Pastoralraum Rontal und traf einen Teil der Mitarbeitenden. Der Weihbischof freute sich hier zu sein. Er sehe den Besuch als Begegnung und nehme durch solche Treffen jeweils immer wieder positive Energie mit. Ausserdem überbrachte er Grüsse von Bischof Felix Gmür. Barbara Kückelmann stellte die Ziele und den Ablauf des Nachmittags vor und moderierte den Anlass. Der Weihbischof und die Bistumsleitung wollten sich so ein Bild von der spezifischen pastoralen Situation vor Ort machen.

Zu Beginn stellten sich alle Teilnehmenden des Pastoralraums Rontal mit Namen, Funktion und Arbeitsort vor mit jeweils einem persönlichen Highlight, niedergeschrieben auf einer ausgedruckten Wolke: „Was hat mich seit der Errichtung des Pastoralraumes 2016 motiviert oder begeistert bei der Arbeit im Pastoralraum?“ Dabei stellte sich erfreulicherweise heraus, dass viele die Zusammenarbeit zwischen den Pfarreien bzw. im Pastoralraum als positiv, spürbar und bereichernd sehen. Der «Hasliwaldgottesdienst» wurde als Beispiel für einen zukunftsweisenden und beliebten Anlass genannt, der von den Leuten gerne besucht wird. Zudem vernetzen gemeinsame Firmreisen oder BIG-Anlässe die Jugendlichen aller drei Pfarreien und öffnen den Horizont. Ziel ist, mit den Menschen auf dem Weg zu sein, Grenzen zu sprengen, den Horizont zu erweitern und über den Tellerrand zu blicken.

Nach der Vorstellungsrunde wurde das Thema «Kirche auf dem Marktplatz» in Form einer Gruppenarbeit diskutiert und anschliessend mit den Perspektiven des Bistums Basel besprochen. Fazit: Wichtig ist es, zu den Leuten zu gehen und sichtbar zu sein und nicht zu warten, bis sie zu uns in die Kirche kommen. Für Veränderung braucht es Mut.  Schnell wurde der anfängliche Austausch zur Gruppenarbeit zur allgemeinen Diskussion ausgeweitet und wichtige Themen, die die Mitarbeitenden beschäftigen, beim Weihbischof und der Bistumsleitung angesprochen und debattiert. So beispielsweise die Thematik der Freiwilligenarbeit, die Abgabe und Erweiterung von Kompetenzen (z. B. bei der Taufe), die starren Strukturen der katholischen Kirche, die Individualisierung der Pastoralräume bzw. Pfarreien, der Wandel und Umbruch in der Kirche («Wir sind am Point of no Return») oder im Pastoralraum und dass wir Kirche mit den Menschen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein und zu bleiben. Viele Themen wurden in der Diskussion angerissen – für viele gibt es so rasch keine Lösungen. Am Schluss der Begegnung bedankte sich der Weihbischof für die angeregte Diskussion und dankte allen Mitarbeitenden für ihr wertvolles Engagement.

Auch im anschliessenden feierlichen Gottesdienst, der von rund hundert Personen aus dem Rontal besucht wurde, kam Weihbischof Josef Stübi auf die zurzeit nicht einfache Lage der katholischen Kirche im Zusammenhang mit den sexuellen Missbräuchen oder auch auf die Rolle der Frau in der katholischen Kirche zu sprechen, Letzteres angestossen durch die Pastoralraumleiterin Regina Osterwalder, die den «Weltfrauentag» an diesem Tag als hoffentlich gutes Omen für die Zukunft der Kirche sieht. Der anschliessende Apéro riche im Pfarreiheim Ebikon liess keine Wünsche offen. Weihbischof Stübi blieb bis zuletzt und unterhielt sich angeregt mit den Anwesenden.

Beachten Sie auch das interessante Interview mit Weihbischof Josef Stübi zu seinem ersten Amtsjahr im Kantonalen Pfarreiblatt.

 

Dunja Kohler-Pfister, Kommunikationsverantwortliche