Ganzes Pfarreiblatt als pdf herunterladen

Ferienzeit – Entdeckungszeit

Die Frühlingsferien fielen buchstäblich ins Wasser. Das sonnige Wetter hat hier vieles wettgemacht. Das Wiedersehen mit meiner Cousine in Holland musste ich in den Kamin schreiben. Gut – man kann ja auch per Skype in Kontakt treten. Und nun stehen die Sommerferien vor der Tür. Jetzt, beim Schreiben dieses Artikels, ist noch vieles unsicher, was das Reisen im Sommer betrifft.
Viele von uns nutzen die Ferienzeit – vor allem im Sommer – um zu reisen, andere Länder kennenzulernen oder ans Meer zu fahren, um sich von der Sonne wärmen zu lassen und im kühlen Nass zu schwimmen. Kinder werden Sandburgen bauen und zuschauen, wie sie von den Wellen wieder aufgelöst werden.
Doch Ferienzeit heisst ja nicht nur reisen. Es gibt Menschen, die können nicht mehr weg oder können sich Ferien weder in der Schweiz noch im Ausland leisten. Und dieses Jahr werden es vermutlich noch mehr Menschen sein. Sie kommt und ist dann da – eben diese Ferienzeit.

Zur Ruhe kommen
Menschen, die zwischen Beruf, Familie und Privatleben eingespannt sind, haben unzählige Termine. Wir holen schnell ein Glas Wasser, kochen schnell das Mittagessen, gehen schnell noch einkaufen, schauen schnell die Hausaufgaben an, holen schnell die Post aus dem Briefkasten, gehen rasch in den Keller.
Und dann ist sie da – die Ferienzeit. Als erstes kommt das zur Ruhe kommen. «Abefahre» sagen wir dann auch. So einfach gelingt dieser Übergang von rasch zu herunterfahren nicht. Dazu brauchen die einen ein paar Stunden, andere einen Tag bis mehrere Tage. Manchen gelingt es kaum oder gar nicht. Sie brauchen das Tempo auch in den Ferien.

Die Seele baumeln lassen
Warum sich nicht mal auf das Herunterfahren konzentrieren und diese Momente des zur Ruhe Kommens auskosten und in der kommenden Ferienzeit bewusst angehen? Es könnte ja sein, dass wir Dinge entdecken, die wir sonst kaum bemerken oder geniessen können. Die Stille zum Beispiel, das Herumhüpfen der Spatzen, das Zirpen der Grillen, das Rascheln der Blätter im Wind, das Bellen eines Hundes, den eigenen Atem, spielende Kinder.

Ich wünsche Ihnen eine erholsame Ferienzeit.

Regina Osterwalder