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Leitartikel: Etwas Gutes sagen

In der ersten Februarwoche finden traditionsgemäss verschiedene Segnungen statt. Segnen heisst auf Lateinisch «benedicere», was übersetzt heisst: etwas Gutes sagen. In den Gottesdiensten der kommenden Tage sagt Gott uns etwas Gutes zu. Und es ist doch wohltuend, wenn ich als Mensch so von Zeit zu Zeit ganz ausdrücklich eine besondere Zuwendung erlebe.

Bei der Kerzensegnung am Fest «Darstellung des Herrn» (2. Februar, Lichtmess) spricht Gott uns Licht zu. In jedem Leben gibt es dunkle Ecken, die wir nicht gerne ausleuchten, sondern gerne in der Dunkelheit lassen. Gott möchte uns ermuntern, gerade auch diese Punkte ins Licht zu halten und in seinem Licht zu betrachten. Dann kann zum Beispiel eine alte Verletzung plötzlich in einem neuen Licht erscheinen. Oder ich kann eine «dunkle» Seite an mir, die ich eigentlich nicht wahrhaben will, annehmen als etwas, das zu mir gehört.

Atemnot und Hoffnung
Mit dem Festtag des heiligen Blasius am 3. Februar ist die Halssegnung verbunden. Sie geht zurück auf eine Legende, die besagt, dass der Heilige einen Jungen vor dem Ersticken bewahrt hat. Er hat den Hals des Jungen von einigen Fischgräten befreit. Dass uns durch Fischgräte das Ersticken droht, ist wohl äusserst selten. Aber was müssen wir tagtäglich alles schlucken, oder was lässt uns schwer atmen? Angefangen von kleinlicher Kritik durch Mitmenschen bis zu einschränkenden Entscheidungen unserer Staatsgremien. Dies alles gehört zu den Grenzen dieser Zeit in unserer Welt und unseres Menschseins. Gottes Zuspruch kann uns helfen, uns durch solch unliebsame Erfahrungen nicht lähmen zu lassen und hoffnungsvoller der Zukunft zu begegnen.

Brot und Dankbarkeit
Mit dem Festtag der heiligen Agatha am 5. Februar ist die Brotsegnung verbunden. Für uns ist es sozusagen selbstverständlich, jeden Tag Brot auf dem Tisch zu haben. Das ist nicht für alle Menschen so. Das heisst nun nicht, dass wir uns ständig mit einem schlechten Gewissen an den Tisch setzen sollen. Aber das gesegnete Brot des Agatha-Tages kann uns daran erinnern, dass auch unser tägliches Brot letztlich eine Gabe Gottes ist.

Segnung und Stärkung
Sich von guten Wünschen – den Segnungen – betreffen lassen, ist wie eine zusätzliche Stärkung in dieser speziellen Zeit und im winterlichen Alltag. Wir freuen uns, Sie bei den Segensfeiern zu begrüssen. Angaben zu den Gottesdiensten finden Sie → hier.

Felix Bütler-Staubli