Mitverantwortung für die Schöpfung
Der Erntedank gehört zu den ältesten religiösen Festen der Kirche. Das Fest wurzelt in vorchristlichen Bräuchen. Bereits im alten Ägypten, im antiken Griechenland und in Israel waren Rituale zum Erntedank bekannt. Die Christ*innen übernahmen die alten Bräuche und integrierten sie in ihren Glauben. Diese Integration wird noch heute weitergeführt und in vielen nachhaltigen Projekten umgesetzt.
Erntedankfeste gibt es seit Urzeiten in fast allen Kulturen und Religionen, es ist eines der ältesten Feste der Menschheit. «Gott» beziehungsweise «den Göttern» wurden bei den verschiedenen Erntedankfesten Opfer dargebracht, um für den Ernteertrag zu danken und um «Gott» beziehungsweise «die Götter» zu ehren.
Ursprung dieses Brauchtums
In Mittel- und Nordeuropa wurde von den Germanen im Herbst zur Tag- und Nachtgleiche am 23. September beim «Haustblót»-Fest für die vergangene Ernte gedankt. In der jüdischen Kultur wird Sukkot, das Laubhüttenfest, als «Fest des Einsammelns» gefeiert. Dieses Fest ist biblischen Ursprungs und wurde den Israeliten durch den Propheten Moses (3. Mose 23,24–44) von Gott kundgetan.
«SchöpfungsZeit»
Der 1. September gilt in der katholischen Kirche als der Tag der Schöpfung. Der 4. Oktober ist der Gedenktag des hl. Franz von Assisi. Zwischen diesen beiden Tagen liegt die SchöpfungsZeit – sie schliesst das Erntedankfest und den Bettag mit ein. Die SchöpfungsZeit ist einer der Schwerpunkte des ökumenischen Vereins «oeku Kirchen für die Umwelt». Der Verein wird von 900 Kirchgemeinden, Kirchen und Einzelpersonen unterstützt (www.oeku.ch). Der Verein hat die diesjährige SchöpfungsZeit unter das Motto «Biodiversität – Heilige Vielfalt» gestellt.
Mitverantwortung für die Schöpfung
Der Mensch ist nach wie vor verantwortlich für die Schöpfung und muss sorgsam mit ihr umgehen – das ist ein weiterer zentraler Gedanke des Erntedankfestes. Das Fest kann Anlass sein, über die Abhängigkeit des Menschen von der Natur nachzudenken und Gott dankbar zu sein für das, was wir Menschen von ihm erhalten. Zentraler Gedanke des Erntedankfests: der sorgsame Umgang mit der Schöpfung. So wünsche ich uns viele bewusste Momente in der Natur und in der SchöpfungsZeit, eindrückliche Erntedank- und Chilbigottesdienste und einen inspirierenden ökumenischen Bettagsgottesdienst zum Thema «HERZwärts».
Felix Bütler-Staubli,
Gemeindeleiter in der Pfarrei Buchrain-Perlen